Exkursion zur Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Im Rahmen des Faches Psychiatrie führten unsere Klassen E47 und E48 eine Exkursion in die ehemalige Heilanstalt statt. In ihr wurden im faschistischen Deutschen Reich in den Jahren 1940/41 14.751 Menschen industriell ermordet, darunter 13.720 psychisch und neurologisch Kranke im Rahmen der „Aktion T4“. Die Einrichtung war eine der sechs Vernichtungsstätten im Rahmen der „Euthanasie“.
Wir begannen am Bahnhof Pirna den etwa halbstündigen Aufstieg entlang angebrachter Gedenktafeln. Nachdem ein freundlicher und kompetenter Student der Geschichtswissenschaften der TU Dresden uns über die Geschichte des ehemaligen Schlosses bis heute und insbesondere über die Rolle und Vorgänge während der „Aktion T4“ informiert hatte, führte er uns durch die Einrichtung und machte uns mit weiteren Details eines der größten Verbrechen in der Geschichte der Psychiatrie und Medizin bekannt.
Die Zeit verging schnell, was ja immer ein Kennzeichen interessanter Ereignisse ist, und war deshalb leider zu kurz, auch noch die umfangreiche Ausstellung mit Schriftstücken, Bild- und Videodokumenten komplett anzusehen. Dennoch, viele der Informationen wurden in Vortrag und Führung bereits vermittelt. Befremdlich war nur die in mehreren Dokumenten zur Gedenkstätte enthaltene falsche Information, dieser Massenmord sei vor 1989 fast vergessen gewesen und erst dann hätten Erinnerung und Aufarbeitung begonnen.
Die Schüler schätzen die Veranstaltung als eindrucksvoll, zum Nachdenken anregend, informativ, teilweise auch bedrückend, insbesondere in einen Raum, in welchem Ermordete mit ihren Portraits und Kurzbiografien zu faßbaren Personen werden, ein.